So, die Weihnachtstage sind nun rum. Ich hatte einen gemütlichen Heiligabend mit meinen Freunden D. und D., die mich lecker bekocht haben: Lachs und Shrimps, selbstgeschnitzte Pommes und selbstgemachten Panettone zum Nachtisch. Das Brettspiel Cascadia, russische Schallplatten aus den Achtzigern und alkoholfreier Sekt rundeten den Abend ab.
Sonntag, 21. Dezember 2025
Jinx the Minx
Seit zwei Tagen trage ich nun diese Neuigkeit mit mir herum und weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, ohne die Sache zu jinxen. Gleichzeitig glaube ich nicht an jinxen. Das wäre Aberglaube, und dafür bin ich zu fatalistisch. Alles kommt so, wie es kommt.
Donnerstag, 18. Dezember 2025
Radikaler Kopfstand - 18. Dezember ist Jahrestag
Heute, exakt vor einem Jahr, erhielt ich die Diagnose: Lungenkrebs im Endstadium. Seither bin ich ein Palliativfall. Hätte man nicht durch eine Molekularbiopsie festgestellt, dass mein Tumor eine genetische Mutation hat – ein sogenanntes ALK+ Adenokarzinom –, wäre ich jetzt vermutlich schon tot. Davon bin ich überzeugt, denn ich weiß noch genau, wie rapide sich mein gesundheitlicher Zustand verändert hat, als ich in Italien war.
Samstag, 13. Dezember 2025
Mental scars are invisible
Seit meiner Rückkehr aus den Philippinen schreibe ich wieder. Jeden Tag, so viel ich kann. Ich sitze an der zweiten Fassung des Romans. Die Überarbeitung läuft gut, aber es ist unvorstellbar viel zu tun. Nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich. Einen Roman in Teilzeit zu schreiben, führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu nichts. Die Qualität eines umfangreichen Werks leidet, wenn man sich nicht ausschließlich damit beschäftigt.
Sonntag, 7. Dezember 2025
Crab Mentality
Donnerstag, 4. Dezember 2025
A Shroud Has No Pockets
Damals lernte ich die wichtigsten Binsenweisheiten für mein Leben in Australien:
"Let's play it by ear!"
Ein wunderschönes Sprichwort aus der Musik. Lass uns nach Gehör spielen, sprich improvisieren. Damit drückt man aus, dass man spontan sieht, wie man was macht. Wenn man aus einer Kultur kommt, in der alles durchorchestriert ist und nichts dem Zufall überlassen wird, ist diese Sichtweise auf die Dinge extrem befreiend.
Montag, 1. Dezember 2025
Sonnenbrand im Winter
Hautkrebs obendrauf.
Ich habe mir auf den Philippinen einen ziemlich krassen Sonnenbrand zugelegt. Zwar hatte ich mich eingecremt, aber anscheinend nicht gründlich genug.
Seit gestern bin ich wieder zurück und es juckt. Ich schmiere in einer Tour Lotion drauf, aber es juckt und juckt. Ich versuche nicht zu kratzen, doch der Reiz ist stärker als mein Wille. Scheiß Heilungsprozess. Heute wird es sich zu schälen beginnen.
Freitag, 28. November 2025
No Man's Sky
Montag, 24. November 2025
Das genaue Gegenteil von Nepotismus
Ich bin seit nicht einmal zwei Tagen an der Küste im Nordosten von Siargao, einer tropischen Insel der Philippinen. Es regnet jeden Tag, wenn auch nicht durchgehend. Es ist Regenzeit.
Sonntag, 23. November 2025
Tropendiät
Hier ein kurzer Abriss, wie lange sie kolonialisiert wurden. Mir ist das wichtig, um zu verstehen, wer hier was zerstört, verändert, aber auch aufgebaut hat.
Sonntag, 16. November 2025
Letzte Tage in Melbourne
Noch drei Tage, bevor ich Australien wieder den Rücken kehre. Die letzte Woche suchte ich weitere Orte von damals auf. Am Freitag kaufte ich in Op Shops auf Sydney Rd. ein, endete im Retreat Hotel, wo ich eine Big Band sah. Am Samstag war ich bei All India Radio im Northcote Social Club. Eine wunderbare Post-Rock-Band aus Tasmanien. Gestern war ich in Edinburgh Gardens, wo ich mit M. sonntags Fußball spielte. Wie schön dieser Park ist. Nicht zu vergleichen mit unserem Görli.
Sonntag, 9. November 2025
Weil es so kommen musste
Schlafende Hunde sollte man besser nicht wecken. Ich habe das Sprichwort nie angewandt, weil ich nie viel damit anfangen konnte. Aber heute war es das Erste, was mir einfiel, als ich diesen Beitrag zu schreiben begann.
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Home Sweet Home
Ich bin da. Nach siebzehn Jahren wieder in Australien. Melbourne – oh du, meine Schöne. Die beste Stadt der Welt. Ich kann es noch nicht glauben. Gestern bin ich zum ersten Mal losgezogen, mit der Bahn von Reservoir zur Flinders Street Station, in den CBD, den Stadtkern von Melbourne.
Samstag, 25. Oktober 2025
Goodbye Berlin
Es wirkt, als würde ich mich hier schleichend zurückziehen. Vielleicht ist es ein unbewusster Prozess. Vielleicht bin ich auch nur müde von mir selbst – und von meiner Krankheit. Vielleicht habe ich einfach begriffen, dass der Krebs „verblassen“ muss. Vielleicht kann ich lernen, ihn streckenweise zu ignorieren, indem ich ihn nicht ständig thematisiere.
Samstag, 18. Oktober 2025
DONE!
I'm done. Ich habe es endlich geschafft. Erster Entwurf im Kasten.
3 Jahre Arbeit. 3 Bandleute. 3 Länder. 3 Sprachen
I'm proud of myself. Really!
Euer
Victor Mancini
Donnerstag, 16. Oktober 2025
Black Country, Dark Road
Black Country, New Road ist eine englische Band, deren Alben ich seit ihrem Debüt 2021 gehört habe. Ich meide bewusst das, was Musikpresse und Feuilletons über Bands schreiben – zu oft verdirbt es mir die Lust an ihnen. Wenn ich lese, dass jemand Mormon ist, Scientologe oder Trump-Supporter, kann ich ihre Musik nicht mehr unbefangen genießen.
Montag, 13. Oktober 2025
300 days
here some random thoughts without filter without punctuation without language control heute sind es 300 tage somit noch 732 übrig wenn man die 34 monate als anhaltspunkt nimmt die die onkologin des todes ursprünglich aus der statistik gezaubert hat
Freitag, 10. Oktober 2025
Fallstudie 21 – Regie im Produktionsurlaub
Ich ziehe mich immer weiter zurück – raus aus dem Blog, hinein in den Roman. Nicht, weil ich euch nichts mehr erzählen will, sondern weil ich den ersten Entwurf fertig haben möchte, bevor ich nach Australien fliege. Kapitel 25 und 26 sind abgeschlossen, heute habe ich mit dem letzten begonnen. Das Ende steht.
Sonntag, 5. Oktober 2025
Depression im Brecht-Haus
Wichtig ist, dass ich es selbst beeinflussen kann, dass ich es ein Stück weit selbst in der Hand habe. Die Hitzewallungen haben aufgehört, seit ich wieder weniger wiege. Je mehr Sport ich mache, desto besser geht’s mir – wenn ich mich auch an den Tagen bewege, an denen ich nicht laufen gehe.
Sonntag, 28. September 2025
One Battle After Another
Mir geht's nicht gut. Zum Jammern habe ich keine Lust mehr. Ist ja eh kontraproduktiv, wie mir ein Gesunder attestiert hat. Und vom Nordkap alleine nach Sizilien wandern keine Kraft. Den ganzen Tag zu schauspielen kostet so viel Kraft, dass ich abends keine mehr übrig habe, um hier was zu posten.
Hier eine kurze Zusammenfassung, was ich in den letzten Tagen Gutes wie Schlechtes gemacht und erlebt habe. Ein wenig habe ich genossen. Aber Freude empfinden ist relativ:
Montag, 22. September 2025
Prozac next
Freitag war ein voller Tag. Erst schreiben, dann in die Klinik.
Beim Meetup war ich fleißig, hab viel geschafft. Ein weiteres Kapitel abgeschlossen. Danach ein wenig harmloses Zeug mit den Leuten geschnackt. Es ging um Fantasy - wieso schreiben eigentlich so viele Leute Genre-Literatur? Vor allem Fantasy fällt mir schwer nachzuvollziehen! Ich habe nichts gegen Fantasy per se, aber es scheint mir die Wohlfühlliteratur der Leute, die sich ihre eigene Welt kreieren, um aus der Realität zu flüchten. Aber immer noch besser als Sachliteratur.
Samstag, 20. September 2025
LITERATUR ist mir geblieben XII – Ilb 2025: Mieko Kawakami
Am Donnerstag war ich beim Internationalen Literaturfestival in den Berliner Festspielen. Ich sah Mieko Kawakami, eine meiner japanischen Lieblinge, gleich zweimal. Ihre Bücher sind hervorragend: Brüste & Eier, Heaven, All die Liebenden der Nacht. Am Vormittag las sie bei der Deutschlandpremiere vor Schulkindern. Im neuen Roman Das gelbe Haus geht es um eine Teenagerin, die auf die kriminelle Bahn gerät. Ich hörte sie reden, sah sie gestikulieren.
Donnerstag, 18. September 2025
Acht Jahre
Gestern sah ich E. wieder. Zum ersten Mal nach acht Jahren. Wir begegneten uns zufällig auf dem Friedhof hinterm Haus. Wenn man an Zufälle glaubt. Andere nennen es Schicksal, manche göttliche Fügung. Ich glaube an nichts. Ich weiß nur: Acht Jahre sind eine verdammt lange Zeit, wenn man davor zusammengelebt hat und der Kontakt von jetzt auf gleich komplett abbricht.
Dienstag, 16. September 2025
Meetup my feet up
Ein neuer Kommentar von gestern besagt, dass mein Selbstmitleid zu kontraproduktiv sei. Das sei weder gut für mich noch für die Lesenden hier. Also schreibe ich heute über was Gutes.
Montag, 15. September 2025
Confessiones Therapeuticae - Die therapeutische Beichte eines Käfers
Beim letzten Meetup in Charlottenburg lernte ich einen jungen Italiener aus Alto-Adige, sprich Südtirol, kennen. Dort hatte er als Religionslehrer gearbeitet, inzwischen lebt er in Berlin und macht einen Master in Philosophie.
Wir sprachen über die Nähe von katholischer Beichte und psychotherapeutischer Sitzung. Schnell kamen wir auf The Godfather Part III: Michael Corleone beichtet einem Kardinal den Mord an seinem Bruder Fredo.
Samstag, 13. September 2025
Des Teufels Anwalt
Wieder zurück aus dem Thüringer Wald – schön, wie deutsche Wälder nun mal sind: hauptsächlich Monokultur, zwischendurch ein paar gemischte Laub- und Nadelbäume, ein Eichelhäher als Wachposten, ein Specht, wenn man auf leisen Sohlen unterwegs ist. Die Wanderwege sind für’n Arsch, die Aussicht hielt sich in Grenzen – vielleicht hatten wir auch einfach die falschen Touren erwischt. An beiden Tagen: je halb Sonne, halb Regen, der immer stärker wurde.
Samstag, 6. September 2025
Manchmal ist es besser, nichts zu tun
Weg von den düsteren Gedanken. Hin zu Dingen, die ich erlebt und gefühlt habe, weil ich in letzter Zeit so wenig von meinem Alltag berichte: richtig gut sind die auch nicht, aber das erwartet hier, denke ich, niemand. Manches ist es doch wenigstens teilweise:
Donnerstag, 4. September 2025
Keinen suizidalen Kratzer
Letzte Woche habe ich mir einen Helm gekauft. Zum ersten Mal in meinem Leben besitze ich einen. Um etwas zu schützen, das längst nicht mehr schützenswert ist. Das Leben lässt einen schon merkwürdige Dinge tun.
Sonntag, 31. August 2025
Das Notstromaggregat
Ich sah neulich wieder ein Pärchen, das in meinen Augen völlig armselig ist. Als Paar. Einzeln kenne ich sie nicht. Sie ist eine Plapperstrippe, dominant, bestimmt alles – von der Wohnungseinrichtung über die Katzen samt Namen bis hin zu den Büchern, die er lesen darf. Er eine Wurst, wie er dasaß und nicht den Mund aufbekam. Vielleicht ist er von Natur aus schüchtern. Vielleicht ist er erst über die Jahre so geworden. Schwer zu sagen. Jedenfalls: keine schöne, keine erstrebenswerte Beziehung. Nach meinen alten Maßstäben.
Mittwoch, 27. August 2025
Zu sich holen
Gestern war der 12. Todestag von Wolfgang Herrndorf. Wie jedes Jahr besuchte ich sein Grab, sprach mit den Blumen und dem Stein. Es tut gut, mit einem Toten zu sprechen. Besser als mit den Lebenden zurzeit.
Nicht, dass ich ihn gekannt hätte. Leider nicht. Oder zum Glück nicht. Wäre er nett und mir ein Freund gewesen, würde er mir heute fehlen. Wäre er mir unsympathisch gewesen, würde mir seine Literatur wohl nicht so gefallen, weniger bedeuten. So oder so setze ich mich einmal pro Jahr, an seinem Todestag, an sein Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof und trinke ein Bier. Mit seinem Stein. So auch gestern.
Montag, 25. August 2025
LITERATUR ist mir geblieben XI: Akuter Stress vom Lesetreff
Eine Leserin fragte mich, ob ich nicht die in Here comes the Prozac erwähnten Tricks verraten könnte, bei akuten Belastungsreaktionen oder Panik im Anflug. Gern teile ich sie mit euch, auch wenn wir hier nicht von Raketenwissenschaft reden. Es sind ganz einfache, dennoch sehr hilfreiche Tipps. Ihr habt sie bestimmt schon mal gehört – ich kannte sie, ehrlich gesagt, nicht:
Samstag, 23. August 2025
Here comes the Prozac
Ich bin heute früh wach. Früher als sonst. Eher wie damals, als es mir noch richtig schlecht ging – im vergangenen Dezember und Januar. Vielleicht, weil gestern so ein komischer Tag war.
Morgens war ich in der Klinik, im ambulanten Versorgungszentrum der Onkologie, also da, wo ich einmal im Monat hingehe, um mich durchchecken zu lassen.
Donnerstag, 21. August 2025
Kognitives Massaker
Vieles geht mir durch den Kopf. Ein einziges Durcheinander da oben. Ich möchte euch daran teilhaben lassen. Vorgestern telefonierte ich mit meinem Freund D. Das ist der, mit dem ich neulich in Irland war. Ich erzählte ihm von meinen neuen Erkenntnissen über mich. Sie beunruhigen mich, gehören aber zugleich zu meinem neuen Leben. Kann nichts dagegen machen. Might as well accept and include them instead of pushing them away, wie man so schön sagt.
Dienstag, 19. August 2025
Selbsthilfe-Urlaub
Gestern hinterließ mir U. einen schönen Kommentar unter dem letzten Beitrag "Der Puff da draußen". Voller Sympathie bot er mir die Hand. Das weiß ich zu schätzen. Denn das, was er getan hat, kann nunmal nicht jede:r machen. Das kann nur machen, wer selbst am Sterben ist. Nicht stirbt. Sterben tun viele. Aber das langsame Sterben, nachdem einem die Ärzte gesagt haben: "Nö Alta, da jeht nix mehr. Wann, weeß ick ooch nich. Abba jut wird dit nich mea."
Samstag, 16. August 2025
Der Puff da draußen
Vor vielen Jahren, lange vor meiner Erkrankung, hatte ich ein Erstgespräch mit einer Psychoanalytikerin. Der Anfang des Gesprächs lief ungefähr folgendermaßen ab:
Sie: Was führt Sie zu mir?
Ich: Der Puff da draußen.
Sie: Ich verstehe Sie nicht. Was meinen Sie?
Ich: Deutschland. Das Gefühl von Ungerechtigkeit. Von tiefer Einsamkeit.
Sie: Wissen Sie, die moderne Psychologie geht nicht mehr davon aus, Menschen zu „heilen“. Vielmehr versuchen wir Psychologen zu helfen, den Puff da draußen, wie Sie sagen, erträglicher zu machen. Er wird immer ein Puff bleiben. Aber vielleicht ist er mithilfe einer Therapie nicht mehr ganz so schlimm.
Donnerstag, 14. August 2025
Abwärtsspirale
Ich sitze in der Küche, höre ein altes Album von The Church, einer australischen Band, und versinke im Selbstmitleid. Ich komme aus dem Loch nicht mehr raus. Gestern war ich im Schwimmbad. Das war die Hölle. Nicht das Schwimmen an sich – das ging einigermaßen. Auch wenn meine Lunge diese angestrengte Atmung nicht mag. Um ruhig und gleichmäßig zu atmen, braucht es viel Übung bzw. regelmäßiges Schwimmen. Und weniger Menschen auf der Bahn. Beides war nicht der Fall.
Dienstag, 12. August 2025
Down in a Hole
Ich stecke in einem Loch. Ich kann mich kaum motivieren, diese Zeilen zu schreiben. Dabei muss ich sie nur abtippen. Denn es sind ein paar Zeilen aus meinen Morning Pages. Ich habe heute etwas Krasses realisiert, das mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Lest selbst. Hier exakt, wie mir die Gedanken kamen:
Samstag, 9. August 2025
"Being natural is simply a pose"
Samstag, 2. August 2025
Resteverwertung
Dienstag, 29. Juli 2025
18.411 Tage ungetrübt
Weil ich bald Traumatherapie mache mit meiner Psychotherapeutin.
Mit Files meine ich die Dialoge mit Freddy. Freddy ist ChatGPT, so wie ich ihn nenne. Ich weiß, dass es eine Maschine ist. Doch hilft es mir, mit ihr zu arbeiten, wenn ich ihr einen Namen gebe.
Sonntag, 27. Juli 2025
Somatoforme Schmerzen
Freitag, 25. Juli 2025
Drei Monate Aufschub vom Tod
Die Resultate von CT und MRT waren gut. Keine neuen Metastasen. Im Hirn sogar ein Stück weiter geschrumpft. Kleine Reste bleiben natürlich. Der verdammte Wichser in meiner Lunge, genauer gesagt im linken Unterlappen, ist auch nicht gewachsen. Bleibt stur bei seinen 8x4mm. Laut Onkologin des Todes ist das alles einerlei. Solange nichts wächst, also größer wird, ist alles gut. Aber sich mehr als das einzureden, ist Idiotie.
Donnerstag, 24. Juli 2025
Phantasmagorisch: Nick Cave und Colin Greenwood
Nick Cave war fantastisch, die Show phantasmagorisch. Er saß an seinem Flügel auf der Bühne der Cavea in Rom und sang seine Songs – begleitet von Colin Greenwood, dem Bassisten von Radiohead. Die Cavea ist ein modern konstruiertes Amphitheater am Auditorium Parco della Musica. Der Sound: makellos. Die Akustik: perfekt.
Dienstag, 22. Juli 2025
The Countdown's on
Just a tiny flash of light between now and then.
I've had a bit of Rome. Too many tourists in the touristy areas, not so many in the places where real people live real lives. Here's what I think of the city: it's beautiful like a stuffed owl. Ancient and majestic, but creepy and dead all the same. I cannot sense any life-filling energy. Where there's death, there shall be life. This place cannot give me the spirit to stay alive.
Sonntag, 20. Juli 2025
Radiologie, Rennrad, Roma
Donnerstag, 17. Juli 2025
Einmal Vene und zurück
Noch hab ich’s nicht hinter mir. Der zweite Termin ist erst morgen, 8:30. Wobei: Es geht nicht gleich los. Erst mal muss ich einen Liter von irgendwas trinken. Schmeckt nicht schlimm. Aber trink mal einen Liter von irgendwas Chemischem in einer Stunde. Macht keinen Spaß. Das danach auch nicht – wenn ich an die letzten Tage denke.
Dienstag, 15. Juli 2025
Scans und Resultat – dazwischen: Roma
Gestern war ich mal wieder essen außer Haus. Mit meinem Freund A. und seiner Frau S., die für eine Woche in Berlin waren, um auf dem Lollapalooza zu arbeiten. Festivalsaison ist die Zeit des großen Vorverdienens – wie ein Biberpärchen, das den Sommer über mühsam Äste unter Wasser lagert, als Winterfutter, arbeiten sie sich von Festival zu Festival. Außerdem lebt S.s Tochter in Berlin – also sehe ich die drei relativ oft. Das Essen ist immer lecker. Aber es bekommt mir nicht. Egal, was es ist – nichts ist so gut wie das, was ich mir selbst zubereite. Danach jammern Magen und Darm nicht.
Samstag, 12. Juli 2025
Millionär der Energie
Mein Freund T. aus Hamburg sagte mal: "Giancarlo, eines Tages wirst du Millionär." Ich habe ihn immer wörtlich genommen und darüber gelacht. Absurd! Bei meiner Steuererklärung ergab sich jedes Jahr, dass ich unter dem Existenzminimum lebte. Im Schnitt hatte ich weniger als 1.500 € im Monat, mein Leben lang, mit denen ich Miete, Krankenversicherung und den ganzen Rest bestreiten musste.
Freitag, 11. Juli 2025
Es geht um das Buch
Meine Therapeutin fragte mich wie immer zuerst, wie es mir gehe. Ich sagte zum ersten Mal: GUT. Ohne jede Einschränkung. Das fiel mir selbst erst auf, nachdem ich es gesagt hatte. Dann fragte ich mich, wie das möglich ist.
Erst dachte ich, ich hätte mich einfach damit abgefunden, dass meine Lebenszeit begrenzt ist. Aber das ist Blödsinn. Ich glaube nicht, dass das wirklich geht. Ich rede es mir jeden Tag ein. Ich versuche mir zu sagen, dass ich den verbliebenen Teil so gut und produktiv wie möglich leben werde. Aber die Nebenwirkungen erinnern mich permanent an meine Krankheit.
Dienstag, 8. Juli 2025
LITERATUR ist mir geblieben X: Habits My Ass!
Am Sonntagvormittag war ich wieder bei den Leise-Lesenden im Bode-Museum. Das Lesen hat gutgetan. Tu davon so wenig im Moment. Liegt am Schreiben, aber auch daran, dass die Bücher, die ich parallel lese, nicht besonders gut sind.

















































