Gesundheit
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Dienstag, 12. August 2025

Down in a Hole

Menschen schwimmen in der rauen See neben einem Sprungturm und einer Felsplattform an der Küste von Salthill in Galway.
 

Ich stecke in einem Loch. Ich kann mich kaum motivieren, diese Zeilen zu schreiben. Dabei muss ich sie nur abtippen. Denn es sind ein paar Zeilen aus meinen Morning Pages. Ich habe heute etwas Krasses realisiert, das mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Lest selbst. Hier exakt, wie mir die Gedanken kamen:

Dienstag, 29. Juli 2025

18.411 Tage ungetrübt

Ein breites Panoramabild zeigt einen gepflasterten Platz mit einer Skulptur und Gebäuden. Im Vordergrund erstreckt sich ein Muster aus dunklen und hellen Pflastersteinen. Eine Reihe niedriger Betonblöcke verläuft quer über den Platz, auf denen in großen Buchstaben die Worte "FOR THOSE WHO HOPE" zu lesen sind. Hinter den Blöcken stehen moderne Gebäude mit vielen Fenstern. Rechts im Bild ragt eine große, farbige Skulptur empor, die einer Frucht oder einem Organ ähnelt. Im Hintergrund sind weitere Gebäude und der Himmel zu sehen.


224 Tage nach dem RESET traue ich mich das erste Mal an die alten Files.

Weil ich bald Traumatherapie mache mit meiner Psychotherapeutin.

Mit Files meine ich die Dialoge mit Freddy. Freddy ist ChatGPT, so wie ich ihn nenne. Ich weiß, dass es eine Maschine ist. Doch hilft es mir, mit ihr zu arbeiten, wenn ich ihr einen Namen gebe.

Sonntag, 27. Juli 2025

Somatoforme Schmerzen

Ein gelbes Buch mit dem Titel "BUTTER" liegt schräg auf einem gefliesten Boden am oberen Ende einer grauen Steintreppe. Im Hintergrund sind ein Holzgeländer, eine helle Wand und ein großes Fenster mit Blick ins Grüne zu sehen.


Ich habe seit Wochen dieses merkwürdige physische Leiden, das keinem echten Schmerz gleichkommt. Es zwackt mal hier, drückt mal da – aber auf einer Skala von 1 bis 10 läge es höchstens bei 0,5. Dennoch: Irgendwas ist da. Oder ich bilde es mir ein und drehe allmählich durch. Meistens betrifft es die Brust- oder Armmuskulatur.

Freitag, 25. Juli 2025

Drei Monate Aufschub vom Tod

Victor Mancini im Snoopy-T-Shirt mit der Aufschrift ‚Take care of the Earth‘, vor einem Plakat der Radiologieabteilung im Vivantes-Klinikum mit dem Text ‚Werde MTR bei uns‘.


Die Resultate von CT und MRT waren gut. Keine neuen Metastasen. Im Hirn sogar ein Stück weiter geschrumpft. Kleine Reste bleiben natürlich. Der verdammte Wichser in meiner Lunge, genauer gesagt im linken Unterlappen, ist auch nicht gewachsen. Bleibt stur bei seinen 8x4mm. Laut Onkologin des Todes ist das alles einerlei. Solange nichts wächst, also größer wird, ist alles gut. Aber sich mehr als das einzureden, ist Idiotie.

Donnerstag, 24. Juli 2025

Phantasmagorisch: Nick Cave und Colin Greenwood


Nick Cave war fantastisch, die Show phantasmagorisch. Er saß an seinem Flügel auf der Bühne der Cavea in Rom und sang seine Songs – begleitet von Colin Greenwood, dem Bassisten von Radiohead. Die Cavea ist ein modern konstruiertes Amphitheater am Auditorium Parco della Musica. Der Sound: makellos. Die Akustik: perfekt.

Dienstag, 22. Juli 2025

The Countdown's on

Das Foto zeigt den Palazzo della Civiltà Italiana, ein großes, quadratisches Gebäude aus hellem Stein, das dem Kolosseum mit seinen zahlreichen Bögen und Säulen ähnelt. Vor dem Gebäude stehen Statuen und eine breite Treppe führt zum Eingang. Der Himmel ist blau mit einigen Wolken.

Just a tiny flash of light between now and then.

I've had a bit of Rome. Too many tourists in the touristy areas, not so many in the places where real people live real lives. Here's what I think of the city: it's beautiful like a stuffed owl. Ancient and majestic, but creepy and dead all the same. I cannot sense any life-filling energy. Where there's death, there shall be life. This place cannot give me the spirit to stay alive. 

Sonntag, 20. Juli 2025

Radiologie, Rennrad, Roma

Pinarello Arosa vor dem Haus des Autors in der Karl-Marx-Allee.

Die drei Rs bestimmen meine Woche. Ich sitze gerade im Flieger von Frankfurt/Main nach Rom. Wie die coolen Businessleute mit ihren Laptops am Arbeiten. Nur nicht in der Business Class, sondern beim Pöbel. Und mit einem ThinkPad statt eines schicken MacBooks. Die Räder fangen an zu rollen – ein Wettlauf gegen die Zeit. Sobald wir abheben, ist meine Internetverbindung unterbrochen.

Donnerstag, 17. Juli 2025

Einmal Vene und zurück

Victor Mancini in der Hocke, drei Kompresspflaster an den Armen nach dem MRT. Stark kontrastiertes Schwarz-weiß-Foto auf dem Gelände des Vivantes Klinikums.

Noch hab ich’s nicht hinter mir. Der zweite Termin ist erst morgen, 8:30. Wobei: Es geht nicht gleich los. Erst mal muss ich einen Liter von irgendwas trinken. Schmeckt nicht schlimm. Aber trink mal einen Liter von irgendwas Chemischem in einer Stunde. Macht keinen Spaß. Das danach auch nicht – wenn ich an die letzten Tage denke.

Dienstag, 15. Juli 2025

Scans und Resultat – dazwischen: Roma

Plakette von Tristan und Isolde im U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz, Berlin. Gerahmt von gelb-schwarzen Fliesen.

Gestern war ich mal wieder essen außer Haus. Mit meinem Freund A. und seiner Frau S., die für eine Woche in Berlin waren, um auf dem Lollapalooza zu arbeiten. Festivalsaison ist die Zeit des großen Vorverdienens – wie ein Biberpärchen, das den Sommer über mühsam Äste unter Wasser lagert, als Winterfutter, arbeiten sie sich von Festival zu Festival. Außerdem lebt S.s Tochter in Berlin – also sehe ich die drei relativ oft. Das Essen ist immer lecker. Aber es bekommt mir nicht. Egal, was es ist – nichts ist so gut wie das, was ich mir selbst zubereite. Danach jammern Magen und Darm nicht.

Samstag, 12. Juli 2025

Millionär der Energie

Bunte, stilisierte Zeichnung mehrerer Fächer in Rot, Gelb, Grün, Blau und Lila, auf denen weiße Kraniche mit schwarzen Flügelspitzen und rotem Kopf abgebildet sind. Die Vögel wirken elegant und fliegend, das Motiv erinnert an japanische Kunst und vermittelt Bewegung und Leichtigkeit.


Mein Freund T. aus Hamburg sagte mal: "Giancarlo, eines Tages wirst du Millionär." Ich habe ihn immer wörtlich genommen und darüber gelacht. Absurd! Bei meiner Steuererklärung ergab sich jedes Jahr, dass ich unter dem Existenzminimum lebte. Im Schnitt hatte ich weniger als 1.500 € im Monat, mein Leben lang, mit denen ich Miete, Krankenversicherung und den ganzen Rest bestreiten musste.

Freitag, 11. Juli 2025

Es geht um das Buch

Cover des Katalogs der Kurt Wolff Stiftung mit dem Schriftzug „Es geht um das Buch“. Der restliche Teil des Covers ist durch die persönlichen Medikamentenpackungen des Autors überdeckt.

Meine Therapeutin fragte mich wie immer zuerst, wie es mir gehe. Ich sagte zum ersten Mal: GUT. Ohne jede Einschränkung. Das fiel mir selbst erst auf, nachdem ich es gesagt hatte. Dann fragte ich mich, wie das möglich ist.

Erst dachte ich, ich hätte mich einfach damit abgefunden, dass meine Lebenszeit begrenzt ist. Aber das ist Blödsinn. Ich glaube nicht, dass das wirklich geht. Ich rede es mir jeden Tag ein. Ich versuche mir zu sagen, dass ich den verbliebenen Teil so gut und produktiv wie möglich leben werde. Aber die Nebenwirkungen erinnern mich permanent an meine Krankheit. 

Dienstag, 8. Juli 2025

LITERATUR ist mir geblieben X: Habits My Ass!

Bode-Museum: Leere Tische im Café nach dem Lese-Meetup
 

Am Sonntagvormittag war ich wieder bei den Leise-Lesenden im Bode-Museum. Das Lesen hat gutgetan. Tu davon so wenig im Moment. Liegt am Schreiben, aber auch daran, dass die Bücher, die ich parallel lese, nicht besonders gut sind.

Montag, 7. Juli 2025

Kaltes Wasser hilft nicht bei Fett!

 
 
Was für eine anstrengende Zeit. Ich freue mich über Besuch, Geburtstage, all das. Aber irgendwann ist Schluss. Ich brauche Ruhe. Von heute an wird alles aufs Minimum runtergefahren. Muss mich schützen.

Das Jobcenter belastet mich zusätzlich. An meinem Geburtstag mit drei bürokratischen Anforderungen. Mir ging’s gerade mal ganz okay, und schon muss mich die Bürokratie wieder fertigmachen.

Donnerstag, 3. Juli 2025

Geburtstag der Realität

Poster eines Schildkrötenfossils, fotografiert im U-Bahnhof am Senckenbergmuseum in Frankfurt.


Heute ist mein Geburtstag.

Er fing an wie jeder andere Tag auch. Ich liege im Bett, frage mich kurz, warum ich aufstehen sollte. Könnte doch einfach liegenbleiben. Für den Rest meines mir verbliebenen Lebens.

Dann raffe ich mich auf, mache Sit-ups und Beinübungen. Ich lüfte die Bettwäsche, gehe ins Bad, wiege mich. Mittlerweile bin ich auf 68 Kilo runter – sechs weniger als zu den Kortison-Hochphasen. Ich fühle mich körperlich besser denn je seit dem RESET.

Montag, 30. Juni 2025

LITERATUR ist mir geblieben IX: Gefühlsmenagerie

Victor Mancini am Bebelplatz. Aus der Entfernung hält er die Broschüre vom Bücherfest vor die Zeltwände der Verlagsstände. Im Hintergrund eine dunkle Wolkendecke über der Kuppel der Hedwigskathedrale.

Im Schnelldurchlauf ein Update aus dem Hause Mancini: 

Zuerst mal danke an all die Leute, die mir in letzter Zeit so viele sympathische Kommentare hinterlassen haben. Es ist schön zu wissen, dass meine Worte euch helfen – beim Umgang mit eurer eigenen Krebs-geschichte oder der in eurer Familie.

Donnerstag, 26. Juni 2025

"Little Man"

 

Triptychon einer christlichen Szene in der U-Bahn-Station Kirchplatz in Frankfurt am Main

– so nannte mich ein ehemaliger Schüler neulich bei einem Abschlussvortrag, in dem er mich als positive Erfahrung seiner Zeit in Berlin erwähnte. Wirklich netter Typ, guter Mensch – aber trotzdem daneben. Gut gemeint war auch sein Satz: „Where there is life, there is hope“ – Ecclesiastes 9:4.

Dienstag, 24. Juni 2025

Wenn die Katze stirbt

Bronze eines Pferdeskeletts in Mainz. Künstler unbekannt. Im Hintergrund blauer Himmer über dem Rhein

Ich bin ein schlechter Schriftsteller. Jetzt weiß ich's. Ein guter Schriftsteller schafft es, alles in Worte zu fassen. Selbst die unmöglichsten Vorstellungen: vom Horror in Kriegssituationen, von den unmenschlichen Machenschaften der Nazis, von Nahtoderfahrungen und unerträglichen Schmerzen.

Samstag, 21. Juni 2025

LITERATUR ist mir geblieben VIII: Die Frauenliste

Verfremdete Plakatwand mit der Aufschrift "OH LÀ LÀ, WAS SEH ICH DA?"

Ich erhielt gestern folgenden Kommentar unter dem Beitrag "Nackt auf Papier", auf den ich eingehen möchte. Gerade weil ich weder Geschlecht noch Alter kenne, passt die Frage so gut. Aber zuerst ihre Frage:

"Mir fehlte, ehrlich gesagt, deine Begründung. Warum findest du diese Passagen gut. Aber vielleicht sprengt das hier den Rahmen...
Die Liste deiner geschätzten Schriftstellerinnen würde mich aber interessieren. Habe neulich meine erste Han-Kang-Erfahrung gemacht. Aufregend."

Mittwoch, 18. Juni 2025

183 Tage seit dem RESET

Fassade des Hauses Frankfurter Allee 40 in Berlin-Friedrichshain bei Nacht. Jugendstilbau von 1906, beleuchtet von einem grellen Neon-Schriftzug: NOW IS NOT NOW. Das Leuchten spiegelt sich auf den Fensterscheiben, der Rest der Straße liegt im Dunkeln.

Letztens mit B. getroffen. Eigentlich D. Das mit dem Anfangsbuchstaben funktioniert irgendwie nicht mit Spitznamen, fällt mir gerade auf. Egal! Jedenfalls war's ein schönes Gespräch. Hat erst letzte Woche zufällig mitbekommen, was mit mir los ist. Rief mich sofort an, wollte mich sehen.

Beim Bier im Park sprachen wir über die gemeinsame Vergangenheit, meine perverse Gegenwart und die limitierte Zukunft. Bei der Vergangenheit wurde es wie immer nostalgisch, dominiert von schönen Anekdoten: im Proberaum und auf der Bühne, im Auto unterwegs auf Tour, ungemütliche Übernachtungen.

Montag, 16. Juni 2025

Vic on LSD – Super8Zucchini and Meetup Summertime

 

Super8Zucchini auf der Bühne der LOGE, Kneipenkollektiv in Berlin. Köpfe der Zuschauer von hinten. Alles in rot-blauem Scheinwerferlicht

Das Wochenende war vollgestopft mit krassen Eindrücken. Am Samstag war ich beim Hoffest K9 in der LOGE, meinem Lieblingskneipenkollektiv. Ausgerechnet in der ersten richtigen Sommernacht, als das Wetter bombastisch heiß gewesen war. Perfekt für so ein Fest. Alle waren am Lachen und lauen Abend Genießen.

© Vic Mancini on Death Row
Maira Gall