Krankenhaus
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Dienstag, 1. April 2025

Thrombus Katakombus

Victor Mancini im Keller der Vivantes Klinik in Berlin-Friedrichshain unterwegs zum Ultraschall im Gefäßzentrum

Meine Onkologin des Todes lobt jedes Mal, dass ich gut auf meinen Körper hören würde, genau wüsste, wie er tickt. Ich kann ihr nicht ganz recht geben. Wenn ich ihn wirklich so gut kennen würde, hätte ich wahrscheinlich früher gemerkt, was sich in meiner Lunge abspielt. Zumindest bevor die mutierten Zellen sich in den Lymphen breitmachen und ins Hirn vordringen. Auf der anderen Seite – wer weiß, ob man solche Veränderungen überhaupt spüren kann.

Donnerstag, 20. Februar 2025

Horrorshow

                                             

Blick aus dem Fenster (9. Stock) des OVZ Landsberger Allee, direkt an der S-Bahn-Haltestelle. Auf den Dächern liegt Schnee.Blick aus dem Fenster (9. Stock) des OVZ Landsberger Allee, direkt an der S-Bahn-Haltestelle.

Heute nur ein paar schnelle Worte zu meinem gestrigen Tag, der furchtbare Züge hatte. Wie ihr wisst, sind meine Onkologinnen des Todes nicht besonders einfühlsam. Das liegt einfach in der Natur der Dinge. Sie haben keine Zeit für eine umfangreiche Betreuung. Sie therapieren zwar – sprich, sie erstellen die Diagnose, sind bei der Tumorkonferenz dabei, entscheiden über die Therapieform – aber für alle Fragen zwischendurch, zu Nebenwirkungen oder sonstigem, haben sie keine Zeit.

Freitag, 31. Januar 2025

Frankenstein, Freud und übernatürliche Weltenlenker

Vater des Autors beim Essen im Krankenhaus nach Hirn-OP

Dass ich an keine übernatürlichen Weltenlenker glaube, habe ich bereits zur Genüge etabliert. Dass ich kein großer Fan der Medizin bin, hatte ich auch bereits erwähnt. Letzteres möchte ich revidieren oder vielmehr präzisieren. Es geht mir speziell um die zwischenmenschliche Komponente bei Ärzt:innen, die mir meist fehlt. Als würde der Selbstschutz die Empathiefähigkeit intrinsisch ausschließen. Vielleicht ist es auch so. Ich weiß es nicht. Bin weder Psychologe noch Soziologe.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Hospital Food

Nachtrag: Ich habe mich geirrt - es war nicht die Krankenversicherung - es ist das Krankenhaus, das für jeden Tag eine Pauschale von 10 Euro berechnet, die man zuzahlen muss. Bei fünf Tagen fallen also 50 Euro an. Wenn ihr euch die Fotos anschaut, könnt ihr euch vorstellen, wie zynisch das wirkt. Es ist absolut wahr und kein Klischee, wenn behauptet wird, dass das Essen im Krankenhaus nicht schlechter sein kann. Daher wirkt die Zuzahlung wie eine sadistische Ohrfeige.

Sonntag, 12. Januar 2025

Wie geht’s? – LITERATUR ist mir geblieben II: Ein ganzes Leben

Eigenes Foto des Covers von Ein ganzes Leben von Robert Seethaler. 

Mit dieser Frage sehe ich mich in letzter Zeit immer häufiger konfrontiert, sei es mit dem Zusatz (Ihnen), dann stammt er meist von Ärzt:innen oder sonstigem Krankenhauspersonal und bezieht sich natürlich auf meinen akuten Zustand. Zuletzt erging es mir so am Freitag, als ich zu einem Termin in der Pneumologie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain erschien. Was die Alma Mater für den Akademiker, ist diese Station für den lungenkarzinomverseuchten Krebspatienten. Natürlich gehören auch noch weitere Abteilungen zu meinem neuen Alltag: die Onkologie und die MVZ, wo es schon bald losgehen wird mit täglichen Ladungen Strahlungen, zuerst auf meine betroffenen Hirnregionen, anschließend wird dann Jagd auf die restlichen Motherfuckers in der Lunge, in Lymphknoten etc. gemacht.

© Vic Mancini on Death Row
Maira Gall