Das alles und noch viel mehr

Ich bin müde. Die letzten Tage stecken mir in den Knochen. Ich hatte Besuch aus Bielefeld. Mein Drummer J. – ich nenne ihn immer noch so, obwohl unsere Zeit in der Band schon vor meiner Krankheit endete. Aus räumlichen Gründen. Die Entfernung zwischen Berlin und Bielefeld machte regelmäßige Proben auf Dauer unpraktikabel. Und als dann noch der Nachwuchs kam, mussten die Atombomben endgültig weichen. War auch gut so – weil selbstgewählt. Heute könnte ich keines unserer Lieder mehr singen, selbst wenn ich wollte. Die Lunge würde nicht mehr mitmachen. Bei dem Gedanken muss ich weinen, wie ein Macho, den man der Männlichkeit beraubt hat. Nie wieder im Proberaum unsere Songs spielen, nie wieder neue mit ihnen schreiben, nie wieder auftreten. Solche Sätze haben immer etwas Endgültiges. Und da in meinem Leben jeder Abschied final sein kann, fließen Tränen – wie heute, am Bahnhof. Wer weiß, ob wir uns nochmal wiedersehen. Ich versuche, an den schönen Erinnerungen festzuhalten. Wie oft habe ich...