Wolfgang Herrndorf
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Mittwoch, 27. August 2025

Zu sich holen

 

Das Bild zeigt den Schriftsteller Giancarlo Pugliese am Grab von Wolfgang Herrndorf. Im Vordergrund eine angeschnittene braune Bierflasche. Giancarlo, auch bekannt als Victor Mancini, trägt Bart, Tattoos am rechten Unterarm und ein dunkles T-Shirt mit der Aufschrift ‚fontaines d.c.‘. Hinter ihm der Grabstein mit der Inschrift ‚WOLFGANG HERRNDORF‘ sowie den Lebensdaten ‚1965–2013‘, daneben Blumen. Im Hintergrund ein rotes Ziegelgebäude und Bäume.

Gestern war der 12. Todestag von Wolfgang Herrndorf. Wie jedes Jahr besuchte ich sein Grab, sprach mit den Blumen und dem Stein. Es tut gut, mit einem Toten zu sprechen. Besser als mit den Lebenden zurzeit.

Nicht, dass ich ihn gekannt hätte. Leider nicht. Oder zum Glück nicht. Wäre er nett und mir ein Freund gewesen, würde er mir heute fehlen. Wäre er mir unsympathisch gewesen, würde mir seine Literatur wohl nicht so gefallen, weniger bedeuten. So oder so setze ich mich einmal pro Jahr, an seinem Todestag, an sein Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof und trinke ein Bier. Mit seinem Stein. So auch gestern.

Donnerstag, 9. Januar 2025

LITERATUR ist mir geblieben I: Wolfgang Herrndorf

Selfie von Victor Mancini im Krankenhaus, erschöpft, im gelb-schwarzen Holzfällerhemd

Für Literaturbegeisterte und Wolfgang Herrndorf-Fans fühlt sich dieser Blog vielleicht an wie Arbeit und Struktur all over again. Dieser Blog soll kein Plagiat oder Abklatsch sein. Zum einen habe ich kein Glioblastom. Zum anderen würde ich mein Schreiben niemals mit dem von Wolfgang vergleichen. Er war ein ganz Großer, der mich stark beeinflusst hat. Aber so gut wie er war ich nie und werde es auch nicht mehr. Spannend ist jedoch, dass ich anfänglich auf derselben Station wie er lag: in der Neurochirurgie vom Vivantes Klinikum im Friedrichshain.
© Vic Mancini on Death Row
Maira Gall