Mittwoch, 29. Oktober 2025

Home Sweet Home

Großer, achteckiger Lesesaal (La Trobe Reading Room) der State Library Victoria in Melbourne. Der Raum wird von einer großen Glaskuppel erhellt und ist von mehreren Stockwerken mit Balustraden und Bücherregalen umgeben. Im Zentrum stehen alte Holzschreibtische mit grünen Leselampen und einem großen, zentralen Lesepult in der Mitte.
 

Ich bin da. Nach siebzehn Jahren wieder in Australien. Melbourne – oh du, meine Schöne. Die beste Stadt der Welt. Ich kann es noch nicht glauben. Gestern bin ich zum ersten Mal losgezogen, mit der Bahn von Reservoir zur Flinders Street Station, in den CBD, den Stadtkern von Melbourne.

Samstag, 25. Oktober 2025

Goodbye Berlin

Schwarzes Plakat von der Volksbühne Berlin, mit dem weißen Schriftzug „GOODBYE BERLIN“. Die Buchstaben sind unregelmäßig geformt, teils zerfließend oder ausgefranst, wodurch sie leicht verzerrt und handgeschnitten wirken.

Es wirkt, als würde ich mich hier schleichend zurückziehen. Vielleicht ist es ein unbewusster Prozess. Vielleicht bin ich auch nur müde von mir selbst – und von meiner Krankheit. Vielleicht habe ich einfach begriffen, dass der Krebs „verblassen“ muss. Vielleicht kann ich lernen, ihn streckenweise zu ignorieren, indem ich ihn nicht ständig thematisiere.

Samstag, 18. Oktober 2025

DONE!

Nahaufnahme eines Tisches aus hellem Holz mit einer weißen Kaffeetasse, die Americano mit Crema enthält, und einem kleinen weißen Teller mit einem Stück Gebäck, das fast fertig gegessen ist. Rechts unten liegt ein kleiner blauer Notizblock mit der Aufschrift „NOTIZEN“ und einem blauen Stift.

I'm done. Ich habe es endlich geschafft. Erster Entwurf im Kasten. 

3 Jahre Arbeit. 3 Bandleute. 3 Länder. 3 Sprachen

I'm proud of myself. Really!

Euer
Victor Mancini

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Black Country, Dark Road

Der Alt-Text für das Foto 1 (Black Country Dark Road.jpg) lautet:  Dunkle, neblige Live-Aufnahme der Band Black Country, New Road auf der Bühne; sechs Silhouetten von Musiker:innen im grünen Lichtkegel spielen verschiedene Instrumente vor einem Publikum im Vordergrund.

Black Country, New Road ist eine englische Band, deren Alben ich seit ihrem Debüt 2021 gehört habe. Ich meide bewusst das, was Musikpresse und Feuilletons über Bands schreiben – zu oft verdirbt es mir die Lust an ihnen. Wenn ich lese, dass jemand Mormon ist, Scientologe oder Trump-Supporter, kann ich ihre Musik nicht mehr unbefangen genießen.

Montag, 13. Oktober 2025

300 days

Zwei gestapelte Steinmännchen auf einem weißen Sockel in der Neuen Nationalgalerie Berlin. Im Hintergrund sind undeutlich weitere Besucher, eine große Holzsäule und ein rotschwarzes abstraktes Gemälde an der Wand zu sehen. Ein Yoko Ono-Ausstellungsschild ist schwach im rechten Hintergrund erkennbar. Das Bild fängt die Szenerie einer Kunstausstellung mit einem Gefühl von Distanz und Beobachtung ein.

here some random thoughts without filter without punctuation without language control   heute sind es 300 tage somit noch 732 übrig wenn man die 34 monate als anhaltspunkt nimmt die die onkologin des todes ursprünglich aus der statistik gezaubert hat   

Freitag, 10. Oktober 2025

Fallstudie 21 – Regie im Produktionsurlaub

Gelbes Plakat an einer Wand mit der Aufschrift "WER NICHT WEITER WEIß, HAT RECHT" in schwarzen Großbuchstaben. Oben steht "Sichansprechbarmachen als Kapitalismuskritik", unten Aufführungstermine in Berlin, Hamburg und Dresden.

Ich ziehe mich immer weiter zurück – raus aus dem Blog, hinein in den Roman. Nicht, weil ich euch nichts mehr erzählen will, sondern weil ich den ersten Entwurf fertig haben möchte, bevor ich nach Australien fliege. Kapitel 25 und 26 sind abgeschlossen, heute habe ich mit dem letzten begonnen. Das Ende steht.

Sonntag, 5. Oktober 2025

Depression im Brecht-Haus

Die Autorinnen Nava Ebrahimi (links, im roten Pullover) und Maha El Hissy (rechts, im dunklen Überwurf mit Mikrofon) sitzen auf der Bühne im Brecht-Haus vor einem orangefarbenen Vorhang. Sie nehmen an kleinen Tischen Platz, auf denen Wasser und Notizbücher liegen. Im Vordergrund sind die Hinterköpfe von Zuschauern einer literarischen Veranstaltung zu sehen.


Weiter im Kontinuum der Krankheit. Mir geht es physisch okay.

Wichtig ist, dass ich es selbst beeinflussen kann, dass ich es ein Stück weit selbst in der Hand habe. Die Hitzewallungen haben aufgehört, seit ich wieder weniger wiege. Je mehr Sport ich mache, desto besser geht’s mir – wenn ich mich auch an den Tagen bewege, an denen ich nicht laufen gehe.

© Vic Mancini on Death Row
Maira Gall