Freitag, 31. Januar 2025

Frankenstein, Freud und übernatürliche Weltenlenker

Vater des Autors beim Essen im Krankenhaus nach Hirn-OP

Dass ich an keine übernatürlichen Weltenlenker glaube, habe ich bereits zur Genüge etabliert. Dass ich kein großer Fan der Medizin bin, hatte ich auch bereits erwähnt. Letzteres möchte ich revidieren oder vielmehr präzisieren. Es geht mir speziell um die zwischenmenschliche Komponente bei Ärzt:innen, die mir meist fehlt. Als würde der Selbstschutz die Empathiefähigkeit intrinsisch ausschließen. Vielleicht ist es auch so. Ich weiß es nicht. Bin weder Psychologe noch Soziologe.

Reborn


Der Autor mit Regenschirm im Jahr 2005 
(Victor Mancini, Australien, 2005)

Ich hack jetzt hier alles einfach so rein, wie es mir in den Kopf kommt. Ich hatte heute eine Art Offenbarung. Ich kann nicht verstehen, was passiert ist. Aber die Nachricht in der Klinik hat mich umgehauen. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sterben werde, immer noch offiziell bei 100%. Da geht kein Weg dran vorbei. Aber man hat mir heute gesagt, dass man in der Onkologie normalerweise immer von folgender Faustregel ausgegangen ist: innerhalb von einem Jahr ist der Patient mit Lungenkrebs tot. 

Donnerstag, 30. Januar 2025

Onko-Love

Erleuchtete Quallenlampe auf einem Esstisch in einer Wohnung

Neulich war ich zum ersten Mal bei der Berliner Krebsgesellschaft. Das ist ein Verein für alle wie mich. Natürlich in verschiedenen Abstufungen, also von Leuten, bei denen man die mutierten Arschlöcher frühzeitig entdeckt hat, bis zu denen in der Todeszelle. Da arbeiten dann sogenannte Psycho-Onkologinnen und Sozialarbeiterinnen, die einem dabei helfen, Bürgergeld und einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und sich für eine Selbsthilfegruppe oder Vorträge anzumelden. 

Mittwoch, 29. Januar 2025

Hilfe erwünscht - support me!

Fünf Exemplare des Debüt-Romans "Bloß weg" von Giancarlo Pugliese

Alles ist relativ, auch das Hilfsangebot

Viele Leute bieten mir seit Wochen Hilfe an, vom offenen Ohr bis hin zu finanzieller Unterstützung, weil ich höchstwahrscheinlich nicht mehr arbeiten kann, zumindest nicht mehr regulär als DaF-Lehrer. Klar, ich schreibe mehr als je zuvor, aber solange man dafür kaum Geld bekommt, gilt man hierzulande als Schmarotzer. Fairnesshalber muss gesagt werden, dass die Krankheit dieses Image drastisch mildert.

Dienstag, 28. Januar 2025

Endstadium

Die Medikamente Lorviqua und Dexamethason, zwei Tabletten vor grünem Hintergrund

Ich habe in den letzten Tagen verwirrende und teilweise aufwühlende Nachrichten erhalten. Nach längerer Reflexion bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es eventuell Missverständnisse geben könnte, die ich hiermit gern aus dem Weg räumen möchte. Ja, es geht mir ein wenig besser. Ich kann wieder normal sehen, kann sogar laufen gehen, meinen Haushalt allein erledigen und lesen. Ich schreibe auch so viel ich kann u.v.m.

God’s not dead, God has never been.

Victor Mancini und Vater am Strand von Monopoli, Apulien


Heute denke ich an meinen Vater, der eventuell unters Messer kommt, je nachdem ob der Tumor in seinem Kopf auch seinen Ursprung woanders hatte oder nicht. Er ist jetzt irgendwo in Darmstadt mit meinem Bruder – ich wünsche ihm alles Gute! So oder so, we’re all fucked. Meine Familie meine ich. Wie kann das sein? God’s not dead, God has never been! 

(Untersteht euch für mich und meine Familie zu beten! Mögt ihr alle in eurer eigenen Hölle schmoren!)

G.

Sonntag, 26. Januar 2025

Eine Kluft tut sich auf

Leerer Krankenhausflur in der Onkologie des Vivantes Klinikum Friedrichshain

Ich war neulich bei Freunden. Im Vorfeld hatte ich Angst. Aber ich wollte mich darauf freuen, denn mit ihnen hatte ich immer schöne Momente verlebt. Nach dem Besuch hat mich die Dunkelheit umhüllt. Ich weinte, während ich diese Zeilen schrieb. Die Kranhkeit hat die Brücke zerbombt, eine Kluft hat sich aufgetan. Der Abgrund ist tief. 

Samstag, 25. Januar 2025

Mission erfüllt: Küche wieder hergestellt!

Neue Arbeitsplatte in der Küche von Victor Mancini

Danke, Anett! Danke, Nathanael! Ihr habt meinen inneren Frieden wieder zurechtgerückt! Sieht echt schön aus.

Bei dem schönen Wetter heute war ich auch im Volkspark laufen. Zwar nur eine kleinere Runde als sonst und eher lahm als sportlich, aber immerhin. Laut Aussage meiner Onkologin sei das medizinisch nicht bedenklich.

Freitag, 24. Januar 2025

The Blog is Bleak - Australia in my heart

Victor Mancini mit Freund auf Couch in Melbourne, 2008

I’m going to write in English today. It’s the language that comes to mind when I’m overly emotional (no, not Italian, as believers in clichés too often assume). The bloody medication makes me cry constantly, so English is the language of the moment.  

I realised the blog’s too dark, with death looming on the horizon. It’s unavoidable, I guess, as it’s become my daily grind. But here’s the good thing about truth: once it’s out, you can move on, and enjoy the time left with a sense of humour.

Donnerstag, 23. Januar 2025

„Indirekt sind die Wirkungen, nicht direkt“


Selfie von Victor Mancini, lehnend an der Wand im Vivantes Klinikum, leicht lächelnd


Gestern hatte ich meinen ersten guten Tag seit RESET. So nenne ich den Tag vor exakt 37 Tagen, als ich erfuhr, dass ich unheilbar krank bin. Gut war der gestrige Tag, weil ich durch das Medikament, dass ich wiederum seit Samstag nehme, allmählich wieder Kontrolle über mein Leben erlange. Das Lorviqua ist potent, ein so mächtiges Mittel, in der Lage den Tumor im Hirn, das daneben liegende Ödem, die Metastasen und auch den Krebs in der Lunge gleichzeitig zu bekämpfen, wenn ich die Aussagen der Ärztinnen richtig verstanden habe.

Mittwoch, 22. Januar 2025

Gestern ist nicht mehr heute

Zwei australische Fischer auf See in der Bucht von Broome, einer zeigt einen Katzenhai in die Kamera, der andere sortiert im Hintergrund das Netz. 2005.Broome, 2005.
 
Gestern schrieb ich den ganzen Tag an einem Blogeintrag mit dem Ziel, nicht mehr alles so düster wirken zu lassen. Denn immerhin geht für alle anderen das Leben normal weiter. Also erzählte ich eine Anekdote aus meiner Zeit in Australien, als mein Freund Matze und ich 2005 auf einem Fischerboot in Broome unterwegs waren. Letztlich konnte ich ihn nicht posten – es fühlte sich falsch an. Gefühlt ist nichts mehr da. Gestern ist nicht mehr heute.

Dienstag, 21. Januar 2025

Nachtgedanken

 

Piktogramm Herrentoilette Nationalgalerie

Ich liege mal wieder im Bett und kann nicht schlafen. Passiert mir öfter in letzter Zeit. Bei all den Medikamenten haben die Ärztinnen versäumt, mir ordentliche Schlafmittel zu geben. Und Melatonin ist in meinem Fall so effizient wie ein Staubsauger bei Fußpilz.

Mein Hirn rattert ununterbrochen. Das liegt unter anderem daran, dass sich der Tumor gerade mit allen Kräften gegen das Monstermedikament wehrt. Ist also eigentlich ein gutes Zeichen. Kein Fachwissen, nur ein Gefühl. Das spüre ich.

Alles durchwachsen

Pantoffeln des Autors von oben

Ich weine. Wegen der Medikamente. Nebenwirkungen: Starke Stimmungsschwankungen.

Mama weint. Weil sie Palliativmedizin nicht verstehen kann: „Ma ci deve essere speranza!“

Montag, 20. Januar 2025

Some random thoughts

Medikamente des Autors 

Manche Leute stellen mir Fragen, die ich nicht wirklich beantworten kann, weil sie rhetorischer Natur sind oder weil sie aus Übersprungshandlungen heraus entstehen, z.B. ob ich nicht nochmal saufen gehen möchte, bevor es losgeht, mit welchen Therapien auch immer. Mal davon abgesehen, dass es nicht ratsam ist, bei der heftigen Medikamentierung Alkohol zu trinken (aber das allein wäre kein Grund, denn wer mich kennt, weiß, dass ich nie von der Vernunft geleitet wurde. Ganz im Gegenteil, vernünftiges Verhalten hat mich immer abgestoßen – im Herzen bin ich nunmal Punk, ein Rebel, wenn es sein muss, auch gegen mich selbst gewandt!).

Sonntag, 19. Januar 2025

Aus dem Kellerloch!

Drei Akustikpaneele an der Wand eines Toningenieurs, symbolisieren die Hirnfrequenzen des Autors


Ich habe die halbe Nacht mit Bauch- und Kopfschmerzen wachgelegen. Erst nach einer weiteren Ladung Schmerz- und Schlafmittel gelang es mir wieder einzuschlafen. Ich bin in einer dunklen Wolke aufgewacht und schaffe es nicht, daraus hervorzukriechen. Ich versuche seither zu analysieren, woran es liegen könnte. Ich denke, ich kann nicht nüchtern über meine Situation reden, als wäre es der Tod eines anderen. Noch bin ich nicht so weit. Ich mache mir nur etwas vor, wenn ich so darüber rede.

Samstag, 18. Januar 2025

Once antifascista, always antifascista, even with death knocking on my door!


Der Autor im pinken Antifascista-T-Shirt

May Putin die! May the orange-faced twat die and the tech-billionaire cocksucker alongside him. Whenever I hear about the death of one of those evil motherfuckers, I will dance and celebrate in the rain until they bring me to the hospital. This is no incitement to violence. This is just my form of prayer to the heathen gods for poetic justice! Let the peoples of the world be free of ll-intended demagogues!

Freitag, 17. Januar 2025

Vorläufige Absage an Walter White’s Chemistry Lab und Tschernobyl



Lost Highway Filmplakat_Verlassene Landstraße bei Nacht
© 1997 October Films / David Lynch. All rights reserved. 

Inmitten der schlechten Nachrichten der letzten Wochen gab es heute einen kleinen Hoffnungsschimmer. Nein, die Prognose, dass ich sterben werde, hat sich nicht geändert. Das wäre auch zu viel verlangt. Aber die Ergebnisse der Pathologie sind eingetroffen. Und waren erstaunlicherweise positiv, wenn man optimistisch sein möchte. Ich habe vor Erleichterung geweint, als ich im Zimmer der Onkologin saß, als sie mir folgendes erläuterte: die molekulare Biopsie ergab, dass meine Form des Lungenkrebses eine Mutation ist, die man medikamentös behandeln kann.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Hospital Food

Nachtrag: Ich habe mich geirrt - es war nicht die Krankenversicherung - es ist das Krankenhaus, das für jeden Tag eine Pauschale von 10 Euro berechnet, die man zuzahlen muss. Bei fünf Tagen fallen also 50 Euro an. Wenn ihr euch die Fotos anschaut, könnt ihr euch vorstellen, wie zynisch das wirkt. Es ist absolut wahr und kein Klischee, wenn behauptet wird, dass das Essen im Krankenhaus nicht schlechter sein kann. Daher wirkt die Zuzahlung wie eine sadistische Ohrfeige.

My kitchen is killing me!

 

Autor in sediertem Zustand

How bizarre! Wer hätte das gedacht? Und dabei geht es nicht um einen Unfall im Haushalt, von denen man allzu oft hört oder liest. Der emotionale Stress bereitet mir massive Kopfschmerzen. Sie sind so stark, dass ich derzeit nur zwei Dinge machen kann: essen und schlafen, damit das Novaminsulfon wirkt. Ich habe das Gefühl zu spüren, wie der Tumor in meinem Hirn versucht, mich hinzurichten. The fucker won’t give me a break. It’s as if he doesn’t want me to finish my novel.

Mittwoch, 15. Januar 2025

Home Sweet Home

 

Verschimmelte Arbeitsplatte in Küche von Victor Mancini

Heute war ein furchtbar anstrengender Tag. Ich durfte endlich wieder in meine Wohnung zurück, worüber ich grundsätzlich sehr glücklich war. Aber der Untermieter hatte sie in einem solch erbärmlichen Zustand hinterlassen, dass ich mich vor meinen eigenen vier Wänden ekelte. Nicht nur war das Bad widerlich, das Klo voller Kackspuren.

Dienstag, 14. Januar 2025

Vito: „Was ich in den letzten Wochen gelernt habe, ist, dass Hoffnung ein ganz großes Arschloch ist.“

 

Victor Mancini mit seinem Bruder Arm in Arm auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz

I love you, my brother! Danke! Und wer denkt, dies sei ironisch gemeint, hat mich nie gekannt oder verstanden. Ehrlichkeit tut mir gut. Damit kann ich mehr anfangen, als mich falschen Illusionen hinzugeben.

Nach dem heutigen Gespräch in der Onkologie habe ich vieles über mich gelernt. Es gibt Leute, die machen sich gern etwas vor. Selbstbetrug ist ein mächtiges Tool für den Großteil unserer Welt. Aber ich habe keine Kraft für sowas.

Montag, 13. Januar 2025

Medizinische Hilfsangebote und Durchhalteparolen

MRT-Aufnahme des Kopfes von Autor V.M.; erkennbar ist ein Hirntumor.

Ich möchte diesen Blog auch heute wieder dafür nutzen, mit euch zu kommunizieren, die mir seit der Öffentlichmachung meiner Krankheit Nachrichten schicken und mir viel Kraft wünschen, Angebote unterbreiten, medizinische Kontakte zu Experten herzustellen und mich mit diesem Fachwissen zu unterstützen. Auch wenn die Angebote gut gemeint sind, tun sie mir nicht gut. Sie setzen mich unter Druck und belasten mich.

Sonntag, 12. Januar 2025

Wie geht’s?

Eigenes Foto des Covers von Ein ganzes Leben von Robert Seethaler. 

Mit dieser Frage sehe ich mich in letzter Zeit immer häufiger konfrontiert, sei es mit dem Zusatz (Ihnen), dann stammt er meist von Ärzt:innen oder sonstigem Krankenhauspersonal und bezieht sich natürlich auf meinen akuten Zustand. Zuletzt erging es mir so am Freitag, als ich zu einem Termin in der Pneumologie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain erschien. Was die Alma Mater für den Akademiker, ist diese Station für den lungenkarzinomverseuchten Krebspatienten. Natürlich gehören auch noch weitere Abteilungen zu meinem neuen Alltag: die Onkologie und die MVZ, wo es schon bald losgehen wird mit täglichen Ladungen Strahlungen, zuerst auf meine betroffenen Hirnregionen, anschließend wird dann Jagd auf die restlichen Motherfuckers in der Lunge, in Lymphknoten etc. gemacht.

Samstag, 11. Januar 2025

Gott und alternative Medizin

Taubenkot auf dem schmalen Vorsprung eines Französischen Balkons in der Wohnung des Autors in Italien

Heute möchte ich euch meine Gedanken über Gott mitteilen. Für mich hat er noch nie existiert und er wird es auch nie. Jede:r kann tun und lassen, was er/sie will, aber ich möchte nichts damit zu tun haben. Es gibt Menschen, die mich gefragt haben, ob ich in solch einer existentiellen Situation vielleicht doch Halt bei Gott suchen möchte. Diese Frage kann ich hiermit ein für alle Mal für alle beantworten.

Freitag, 10. Januar 2025

Hannibal Lecter und Francine

Bestrahlungsröhre 

Gestern war ich im MVZ, Zentrum für Strahlentherapie im Vivantes Klinikum Friedrichshain. Eine sehöne Frau mit toller Stimme (I've always been a sucker for great voices - das war immer mein Traum - eines Tages mit einer Frau zusammen zu leben, deren Stimme wie Balsam für mein Wesen ist!) legte eine Knetmasse, die nach Brotteig roch, auf mein Gesicht, bevor sie mich in die Bestrahlungsröhre schob. Das soll zur Vorbereitung dienen, wenn es nächste Woche mit der Bestrahlung meines HIrns losgeht.

Donnerstag, 9. Januar 2025

New Life

Victor Mancini im Anorak, vor 20 Jahren in Australien, vor einem Baum mit aufgesprühtem Anarchie-A  Oder ganz schlicht:

Ich weine ständig. Was mich am meisten triggert, sind Kinder. Die Kinder meiner Freunde. Wenn ich Bilder oder Videos von ihnen sehe, bricht alles über mir zusammen. Dann wird mir bewusst, dass ich sie nicht mehr aufwachsen sehen werde. Vinz und Luise von meinem Freund Philipp. Paul von Daniel und Connie. Mila und Pau von Maria uvm. Auch die zukünftigen Kinder meiner Nichte Lilaina und meinem Neffen Julian werde ich nie kennenlernen. Und die erst kürzlich geborenen Kinder: Piet von Julian und Caro. Und Atticus von Jonny und Vanessa, meine australischen Freunde in Berlin.

Wolfgang Herrndorf

Selfie von Victor Mancini im Krankenhaus, erschöpft, im gelb-schwarzen Holzfällerhemd

Für Literaturbegeisterte und Wolfgang Herrndorf-Fans fühlt sich dieser Blog vielleicht an wie Arbeit und Struktur all over again. Dieser Blog soll kein Plagiat oder Abklatsch sein. Zum einen habe ich kein Glioblastom. Zum anderen würde ich mein Schreiben niemals mit dem von Wolfgang vergleichen. Er war ein ganz Großer, der mich stark beeinflusst hat. Aber so gut wie er war ich nie und werde es auch nicht mehr. Spannend ist jedoch, dass ich anfänglich auf derselben Station wie er lag: in der Neurochirurgie vom Vivantes Klinikum im Friedrichshain.

Mittwoch, 8. Januar 2025

All of a Sudden

Ehemaliges, milbenbefallenes Sofa in der Wohnung des Autors in Italien.
 
Alles begann im Grunde genommen am 15. November 2024. Bis dahin lebte ich ein normales Leben wie die meisten. Okay, ich habe mein Geld freiberuflich verdient, also nicht wie die meisten in diesem Land. Aber ansonsten habe ich Dinge gemacht wie alle anderen auch. Ich stehe auf, trinke Kaffee und schreibe währenddessen meine Morning Pages. Ich kaufe ein, koche, esse, dusche, scheiße und gehe jeden zweiten Tag laufen, hinterm Haus zurerst durch den Friedhof zum Volkspark Friedrichshain, wo ich eine Runde drehe und mich verausgabe.

Dienstag, 7. Januar 2025

The Dawn of a New Day

Der Autor in seiner Wohnung in Italien mit besorgtem Gesichtsausdruck, beide Hände erhoben, sechs Finger zählend – frühe Phase vor der Krebsdiagnose.

Ich heiße Giancarlo Pugliese, Victor Mancini ist mein alter Ego. Seit vielen Jahren verwende ich diesen Namen für meinen kreativen Output, auch wenn meine Bücher bisher immer unter meinem Namen Giancarlo Pugliese erschienen sind. Aber Vic Mancini ist perfekt für diesen Blog. Auf den metaphorischen Todestrakt werde ich später eingehen.

Dieser Blog soll nicht zur Unterhaltung dienen, kann er natürlich dennoch, gelegentlich, dann aber eher unbeabsichtigt. 

© Vic Mancini on Death Row
Maira Gall